Das soziale Netzwerk Xing, welches seit 2003 existiert, gilt derzeit als meistgenutztes Businessnetzwerk in Deutschland. Rund 15 Millionen Deutsche verwenden Xing, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, aber auch für Recruiting, Akquise und den alltäglichen Austausch. Derzeit schlagen die Neuerungen, die den Kontaktexport betreffen, Wellen. Unser Artikel erklärt, was sich hinsichtlich des Exports von Xing-Kontakten geändert hat und welche Möglichkeiten verbleiben.
Seit 2014: Kein CSV-Export mehr
Früher konnten Xing-User ihre gesamten Kontakte ganz einfach als CSV-Datei herunterladen. Das änderte sich bereits 2014: Der Bulk-Export wurde abgeschafft, stattdessen konnte man nur noch einzelne Kontakte als vCard exportieren. Diese erste Einschränkung sorgte bei so manchem Nutzer zwar für Verärgerung, war aber nicht weiter tragisch. Schließlich gab es die API-Schnittstelle, sodass man eine andere Software nutzen konnte, um den Bulk-Export weiterhin komfortabel durchzuführen.
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Aktuell: Xing schließt API-Schnittstelle
Seit dem 01.04.2019 gehört nun aber auch die API-Schnittstelle der Vergangenheit an. Obwohl bis zuletzt unklar war, ob Xing mit diesem Schritt, der natürlich im Voraus angekündigt war, ernst machen würde und sich Mitarbeiter des Unternehmens für den Erhalt der Schnittstelle einsetzten, steht diese aktuell tatsächlich nicht mehr zur Verfügung. Und so wird es wohl auch bleiben. Zwar werden Nutzer an verschiedenen Stellen dazu aufgefordert, sich direkt bei Xing zu beschweren, um vielleicht ein Einlenken zu bewirken, doch ob diese Mühe Früchte tragen wird, ist mehr als fraglich. Schließlich kann davon ausgegangen werden, dass Xing diesen Schritt multiperspektivisch durchdacht und den Unmut der User bereits einkalkuliert hat.
Wieso, weshalb, warum?
Was bleibt, ist die Frage nach dem „Warum“. Warum entschließt sich eine Plattform wie Xing, die offensichtlich gut angenommen wird, dazu, die Möglichkeiten, Kontakte zu exportieren, so drastisch zu beschränken? In aller Kürze: Es ist davon auszugehen, dass, wie so oft, das schöne Geld eine Rolle spielt. Vonseiten des Unternehmens wurde die Maßnahme damit begründet, dass Xing den „Weg der Konsolidierung“ mit Kooperationspartnern konsequent weiterverfolgen wolle und die Schließung der API-Schnittstelle in diesem Interesse unvermeidbar sei. Letztendlich dürfte es Xing aber auch darum gehen, User dazu zu bewegen, ihre Zeit auf Xing zu verbringen, anstatt die weiterführende Kontaktpflege über andere Softwares zu gestalten. Der Grund ist ganz simpel: Xing verdient nur dann Geld mit Werbung, wenn User sich innerhalb des Netzwerks bewegen. Die API-Schnittstelle ist für Xing also ein Verlustgeschäft, da sie Usern ermöglicht hat, die Website zu verlassen und ihre Kontakte mitzunehmen. Ohne die Schnittstelle dürfte sich Xing nun einen deutlichen Anstieg der Verweildauer innerhalb der Plattform erhoffen. Abgesehen davon vermutet manch einer, dass die Schließung der Schnittstelle auch eine Reaktion auf die Zunahme an missbräuchlichem Verhalten im Umgang mit aus Xing exportierten Kontakten sein könnte. In diesem Zusammenhang wird das Vorgehen der Plattform in ein positives Licht gerückt: Der Datenschutz könnte signifikant verbessert werden.
Warum Möglichkeiten zum Kontaktexport so wichtig sind
Als Außenstehender, der Xing nicht oder nur sporadisch nutzt, kann man sich an dieser Stelle natürlich fragen, warum der Kontaktexport überhaupt so wichtig ist. Die Antwort:
Weiterführende Schritte
Dass Xing sich hervorragend eignet, um Kontakte herzustellen, steht außer Frage. Die weiterführenden Maßnahmen bezüglich Marketing oder Vertrieb, also der Ausbau von Kontakten, werden aber dennoch meist außerhalb des Netzwerks, beispielsweise per Mail oder Telefongespräch, in Angriff genommen. Vor allem große Accounts mit tausenden Kontakten werden den Export einzelner Kontakte wohl kaum als umsetzbare Option ansehen.
Unkomplizierte Übertragungen
Bislang konnten Nutzer verschiedene Softwares verwenden, um ihre Kontakte über die Schnittstelle zu exportieren und anschließend dort zu verwalten. Sind nur noch Einzelexporte mittels vCards möglich, wird es unvergleichlich komplizierter, Kontakte auf eine beliebige Software zu übertragen. Jeder Kontakt muss einzeln exportiert und eingepflegt werden.
Backup
Generell ist eine Möglichkeit, Kontakte zu exportieren, schon allein als Backup-Option unverzichtbar. Stellen Sie sich vor, Xing würde den Dienst einstellen: All Ihre mühsam über Xing aufgebauten Kontakte wären unwiderruflich dahin.
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Exportmöglichkeit über die Xing App
Wie mehrfach erklärt, können Kontakte nach wie vor einzeln als vCards aus dem Browser am Desktop exportiert werden. Abgesehen davon haben User die Möglichkeit, ihre Kontakte über die neue Version der Xing App in die Kontaktliste des Smartphones zu exportieren. Eine Aktualisierung kann, je nach getroffener Einstellung, regelmäßig automatisch erfolgen. Für die Tür, die mit der Schließung der API-Schnittstelle zugeknallt wurde, öffnet Xing also ein neues und durchaus praktisches Fenster. So mancher Arbeitgeber dürfte diese neue Exportmöglichkeit allerdings eher kritisch sehen. Schließlich ermöglicht sie Arbeitnehmern, ihre Geschäftskontakte inklusive der Kontaktdaten sämtlicher Kunden im Falle eines Jobwechsels komfortabel und unkompliziert mitzunehmen.
Hinweis: Wenn Sie Ihre Xing-Kontakte über die App auf Ihr Smartphone exportieren, sollten Sie, aus Gründen der DSGVO, darauf achten, dass dort kein WhatsApp installiert ist. Alternativ können Sie verfügbare WhatsApp-Add-Ons nutzen, um diese Lücke zu schließen.
Interessanter Beitrag, der aber leider nicht verrät, wie der Export in der App funktionieren soll. Bei mir geht es nicht bzw. finde ich diese Funktion nicht.
Beste Grüße
Sandra
Hallo Sandra,
kurz vor Ostern kam ein neues Update von Xing. Hast du das schon installiert? Unterscheidet sich deutlich im Design und in der Menüführung zur vorherigen App. Danke für deine Rückfrage, gerne können wir auch darüber telefonieren. Digitale Grüße Thomas