Unternehmen arbeiten immer mehr mit Influencern zusammen, um ihre Produkte, ihre Dienstleistung oder ihre Marke zu bewerben. Dabei haben es die Unternehmen auf eine ganz bestimmte Art von Influencern abgesehen. Die Rede ist von Micro-Influencern. Doch was genau sind Micro-Influencer und worin liegt der Unterschied zu anderen Influencern?
Was sind Micro-Influencer?
Ursprünglich stammt der Begriff „Influencer Marketing“ aus einem Sachbuch von Robert Cialdini, welches im Jahr 2001 mit dem Titel „Die Psychologie des Überzeugens (ω)“ erschien. In diesem Buch stellt er fest, dass sich Menschen nicht mehr selbstständig informieren und entscheiden. Stattdessen werden die Entscheidungen durch eine andere Person, also einen Influencer, beeinflusst, da Menschen naturgemäß leicht beeinflussbar sind. Hierbei kommt es auch zu dem sogenannten „Klick-Surr-Effekt“. Demnach finden Menschen einflussnehmende Personen meist sympathischer und stufen sie als glaubwürdige Experten ein. Zudem kann die Kaufentscheidung einer anderen Person als Grundlage und Rechtfertigung für die eigene Kaufentscheidung verwendet werden.
Durch das Social Web bekam der von Cialdini geschaffene Begriff eine neue Bedeutung. Damals galten noch persönliche Bekannte als Influencer, heutzutage sind Unbekannte, die auf sozialen Netzwerken große Aufmerksamkeit generieren, die neuen Influencer. Ob diese auch die bessere Influencer-Qualität haben, sei dahin gestellt. Zumindest sind Sie sichtbar und erzielen Aufmerksamkeit. Aufgrund der großen Reichweite und Reputation eines Influencers wurden Unternehmen zunehmend aktiv und setzten die neuen Meinungsmacher für ihre Werbebotschaften ein. Je nach Reichweite spricht man von Macro-, Mega-, Nano- oder Micro-Influencern.
Die Followerzahlen bei Micro-Influencern bewegen sich im vier- bis fünfstelligen Bereich. Bei ihnen handelt es sich um Themenexperten, die vor allem auf Blogs, YouTube und Facebook in Nischenbereichen aktiv sind. Sie sind für Unternehmen wertvoller als Mega-, Nano- oder Macro-Influencer, da sie mit 25 – 50% die höchste Engagement-Rate von allen erreichen. Für Unternehmen sind Micro-Influencer nicht nur wegen besseren Interaktionen, sondern auch noch wegen den niedrigeren Gagen interessant. Ein Instagram-Post kostet in den meisten Fällen weniger als 500 US-Dollar. Darüber hinaus genießen Micro-Influencer bei ihren Followern größeres Vertrauen und sind deutlich effizienter.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
Andere Influencer-Größen
Hauptsächlich wird zwischen Micro- und Macro-Influencern unterschieden. Aber auch von Nano-Influencern ist hin und wieder zu hören. Dabei handelt es sich um einen gewöhnlichen Nutzer mit gewöhnlicher Reichweite, der allerdings aktiv in den sozialen Netzwerken unterwegs ist. Darüber hinaus gibt es Mega-Influencer, die Followerzahlen im höheren siebenstelligen Bereich vorweisen können. Bei ihnen handelt es sich größtenteils um Prominente und Stars. Bei den Macro-Influencern handelt es sich um „klassische Influencer“. Sie haben Followerzahlen im sechs- bis siebenstelligen Bereich. Die Engagement-Rate, also wie oft es zu Interaktionen kommt, liegt bei nur 5 – 25 %.
Micro-Influencer und Influencer Marketing in der Zukunft
Micro-Influencer sind im Trend. Sie kommen bei den Konsumenten authentischer rüber. Auch der Preis für die großen Stars in der Branche steigt weiter an, wodurch kleinere Influencer immer attraktiver für Unternehmen werden. Somit kann Budget eingespart werden, welches wiederum für weitere Influencer ausgegeben werden kann.
Nicht nur die Micro-Influencer liegen momentan im Trend, auch Influencer Marketing an sich wird immer bekannter. So stiegen die Suchanfragen zu diesem Thema im Jahr 2017 innerhalb von zwölf Monaten um 325 %. So ist es nicht überraschend, dass auch die Anzahl von Influencer-Marketing-Plattformen und Spezialagenturen gestiegen ist. Mitte 2017 gab es 420 Agenturen und Plattformen. Dies ist ein Anstieg von 230 im Vergleich zum Jahr 2015, in dem es noch 190 gewesen sind. Zudem macht Influencer Marketing mit 28 % den größten Anteil der schnell wachsenden Methoden der Kundengewinnung im Onlinebereich aus. Ein weiteres Indiz dafür, dass Influencer Marketing in den nächsten Jahren immer mehr genutzt wird, ist das Wachstum der Instagram-Nutzer.
Für Statistikfreunde: Waren es Anfang 2013 noch 100 Millionen Nutzer, so waren es im April 2017 bereits 700 Millionen Nutzer weltweit auf Instagram. 2019 ist die Milliardenhürde übersprungen worden, mit beispielsweise mehr als 500 Mio. Stories im Januar 2019. Dieses enorme Wachstum spiegelt die hohe Relevanz der sozialen Netzwerke, insbesondere von Instagram, wider.
Kommentar hinterlassen zu "Micro-Influencer – Die besseren Werbebotschafter?"