Im Dschungel der sozialen Medien bleibt Unternehmen nichts anderes übrig, als sich für bestimmte Kanäle zu entscheiden – und gegen andere. Dieser Artikel befasst sich speziell mit Twitter und der Frage, ob sich eine Präsenz auf der Plattform für Unternehmen überhaupt (noch) lohnt.
5 Gründe, die für Twitter sprechen
Zunächst widmen wir uns einigen Gründen, die für die unternehmerische Nutzung von Twitter sprechen.
Viele deutsche User
Laut eigenen Angaben von Twitter bewegen sich immer noch rund 12 Millionen deutsche User auf dem Portal. So kann Twitter zwar nicht mit Giganten wie Facebook oder Instagram mithalten, sollte aber dennoch nicht direkt abgeschrieben werden. Schließlich genießt Twitter im B2B-Bereich einen deutlich besseren Ruf, als es beispielsweise bei Facebook der Fall ist.
Aktualität beweisen
Twitter setzt, noch mehr als andere soziale Medien, auf Aktualität. Unternehmen haben die Möglichkeit, Follower mit kurzen Tweets in Echtzeit auf dem Laufenden zu halten. Dies bietet sich beispielsweise ideal an, um über Events Ihres Unternehmens zu informieren. Eine aktive Präsenz auf Twitter zeigt, dass Ihr Unternehmen nicht vor der Schnelllebigkeit des Internets zurückschreckt und mehr kann, als stundenlang vorbereitete und bis ins letzte Detail ausgetüftelte Postings zu erstellen. Sie beweisen Flexibilität, Spontanität und Aktualität.
Beobachtung von Zielgruppen und der Konkurrenz
Auch im Hinblick auf Social Listening und Social Media Monitoring ist Twitter nach wie vor interessant. Wo sich 12 Millionen deutsche User, darunter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Unternehmen Ihrer Branche, tummeln, lohnt es sich, genauer hinzuhören.
Option Kundendienst
Große Unternehmen, wie die Deutsche Bahn und die Telekom, tun es bereits: Sie bieten einen Kundenservice über Twitter an. Hierfür wird ein separater Account erstellt, der ausschließlich für die schnelle Beantwortung von Kundenanfragen zuständig ist.
Listen erstellen
Twitter bietet ein Listen-Tool, mit dessen Hilfe sich Interessenten und Kontakte in unterschiedlichen Listen zusammenfassen lassen. Die Listen können entweder privat oder öffentlich geführt werden und unterstützen Sie dabei, den Überblick zu behalten. Anstatt durch sämtliche Tweets des Tages zu scrollen, können Sie sich nur die Beiträge von Usern, die auf einer bestimmten Liste stehen, anzeigen lassen. So finden Sie in Sekundenschnelle relevanten Content.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
5 Gründe, die gegen Twitter sprechen
Dass sich Twitter nicht für ausnahmslos jedes Unternehmen eignet, zeigen diese Punkte:
Werblicher Content eher unerwünscht
Viele User sehen Twitter hauptsächlich als aktuelle Informationsquelle und reagieren auf werblichen Content schnell genervt. Für aktives Social-Media-Marketing eignen sich daher andere Kanäle deutlich besser.
Viel Aufwand für KMUs
Ein Twitter-Account führt nur dann zu Mehrwert, wenn regelmäßig passender Content geliefert, eine rege Interaktion geführt und das Profil gewissenhaft gepflegt wird. Für kleine und mittelständische Unternehmen lohnt sich dieser Aufwand oftmals nicht. Wer Personal an anderen Stellen abzweigen muss, um einen Twitter-Account führen zu können, sollte lieber darauf verzichten.
Nur bestimmte Zielgruppen werden erreicht
Nicht jede Zielgruppe lässt sich über Twitter erreichen, was allerdings für jedes soziale Netzwerk gilt. Laut einer Umfrage, die im Jahr 2017 durchgeführt wurde, nutzen über 30 % der 14- bis 39-Jährigen Twitter, während es bei den über 50-Jährigen nur noch rund 22 % sind. Das Geschlechterverhältnis ist altersübergreifend nahezu ausgeglichen: etwa 53 % der User sind männlich, 47 % weiblich. Davon besitzen wiederum rund 30% einen Realschulabschluss, 20% Abitur und 19% einen Hauptschulabschluss.
Wenig Platz für textuellen Content
Jeder Tweet war zur Anfangszeit von Twitter auf 140 Zeichen beschränkt. Dies diente auch der Marktpositionierung und lange als Stärke, weil die Botschaften auf das Wesentliche reduziert werden mussten – kurz und knackig. Dieser Kürzungszwang machte wiederum Twitter beliebt – als Recherchetool, um den Markt zu scannen. Twitter eignet sich aufgrund dieser kompakten Philosophie eher weniger für Unternehmen, die hochqualitativen und umfassenden textuellen Content auf einen Blick bereitstellen wollen. Twitter ist sich dessen bewusst und hat viele Funktionen ergänzt, z. B. die Integration von Bildern, jedoch erfordert die Wahrnehmung eines umfangreichen Textes weiterhin einen Klick, um auf die verlinkte Stelle im Internet zu gelangen. Auch bezogen auf die Zeichenanzahl hat Twitter nachgezogen und die Textlänge auf 280 Zeichen erhöht.
Der Weg nach oben kann steinig sein
Die Grundvoraussetzung für Erfolg auf Twitter ist ein gewisses Geschick im Umgang mit Hashtags. Doch selbst der professionellste „Tagger“ kann sich schwertun, Follower zu gewinnen. Fakt ist: Der Großteil der täglichen Tweets verhallt ungehört und geht schlicht in der Masse unter. Erst wenn ein gewisser Followerstamm aufgebaut ist, erlangen die Tweets eine zufriedenstellende Reichweite mit der damit verbundenen akzeptablen Reaktion (Responsequote).
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
Twitter Tools
Möchte man Twitter auf professioneller Ebene nutzen, lässt man sich am besten von mehreren Tools unterstützen.
Was interessiert Ihre Follower? Welche Themen liegen aktuell im Trend? Tools zur Content-Recherche, wie Nuzzel oder The Latest, helfen Ihnen beim Ideensammeln.
Content-Planung
Tools zur Content-Planung, wie Hootsuite oder Buffer, erlauben das Vorbereiten von Inhalten und die genaue Planung der Veröffentlichungen.
Hashtag-Auswahl
Wie bereits erwähnt, sind passende Hashtags das A und O für einen erfolgreichen Tweet. RiteTag und Hashtagify sind Beispiele für spezielle Tools, die Sie dabei unterstützen, die richtigen Hashtags zu wählen.
Automatisierung
Anstatt täglich viele Stunden in das Finden interessanter Tweets und das Folgen von relevanten Accounts zu investieren, können diese Schritte mithilfe von modernen Tools, beispielsweise Narrow, automatisiert werden. Hierfür werden manuell Hashtags festgelegt – das Tool erledigt den Rest.
Für wen lohnt sich Twitter und für wen eben nicht?
Die Frage, ob sich Twitter (noch) lohnt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Fragt man dagegen, für wen genau sich Twitter lohnt, sieht es anders aus. Für große Unternehmen, die über Mitarbeiter mit Erfahrung auf dem Gebiet der sozialen Medien verfügen, hält Twitter nach wie vor Erfolgsaussichten und interessante Vorteile bereit. Kleine und mittelständische Unternehmen, die sich online hauptsächlich auf den B2C-Bereich konzentrieren möchten, sollten dagegen eher auf andere Social Media Kanäle ausweichen.
Kommentar hinterlassen zu "Twitter: Wie lohnenswert ist die Nutzung des Social-Media-Kanals für Unternehmen?"