Marketingtechniken gibt es viele und nicht jede eignet sich für jedes Unternehmen, zu jedem Zweck und in jeder Situation. Eine vergleichsweise neue Technik ist das sogenannte Growth Hacking, mit dem sich dieser Artikel auseinandersetzt. Er liefert nicht nur eine Definition inklusive genauerer Erläuterung, sondern konzentriert sich auf sechs Beispiele aus der Praxis, die veranschaulichen, wie erfolgreiches Growth Hacking funktioniert und was ein Growth Hack bewirken kann.
Was ist ein Growth Hack?
Beim Growth Hacking kommen verschiedene Techniken und Methoden, in diesem Zusammenhang Hacks genannt, zum Einsatz, die darauf abzielen, die Bekanntheit und das Wachstum eines Unternehmens voranzutreiben. Growth Hacker nutzen clevere Tricks, kreative Herangehensweisen und analytische Elemente, um User zu beeinflussen und in die – aus ihrer Sicht – richtige Richtung zu lenken. Dabei fokussieren sie sich auf Alternativen zu herkömmlichen Marketingmethoden, die weniger kosten und agieren heute fast ausschließlich online und dort hauptsächlich über Social Media. Dies ist mitunter ein Grund dafür, warum Growth Hacking vor allem bei Start-Ups beliebt ist. Growth Hacking verspricht, mit kleinem Budget ein großes Wachstum in verschiedenen Bereichen erreichen zu können – und zwar in vergleichsweise kurzer Zeit. Verantwortlich für den Erfolg sind Growth Hacker, die Hacks auf der Basis einer guten Beobachtungsgabe, einer ausgeprägten Kenntnis über die Zielgruppe und der Fähigkeit, kreativ zu denken, entwickeln.
Übrigens: Die Formulierung „Growth Hacker“ wurde im Jahr 2010 von dem US-amerikanischen Unternehmer und Start-Up-Coach Sean Ellis eingeführt.
Hinweis: Unsere Berichte sind oft sehr ausführlich. Daher bieten wir an dieser Stelle eine Zusendung des Artikels im PDF-Format zur späteren Sichtung an. Nutzen Sie das Angebot um sich die Praxis-Impulse in Ruhe durchzulesen, Sie können hierfür auch einfach auf das PDF-Symbol klicken.
7 Beispiele: Erfolgreiches Growth Hacking in der Praxis
Zahlreiche Unternehmen haben sich Growth Hacks zunutze gemacht und sich damit einen großen Gefallen getan. Doch wie kann erfolgreiches Growth Hacking in der Praxis aussehen? Das veranschaulichen unsere sieben Beispiele für außerordentlich erfolgreiche Growth Hacks.
Growth Hack #1: Automatische Follower-Einstellungen bei Pinterest
Sicher kennen Sie das soziale Netzwerk Pinterest mit seiner beliebten Pinnwand für Grafiken und Fotografien, auf der mitunter Life-Hacks, Rezepte und Ideen zum Training, der Einrichtung und vielen weiteren Themen angeheftet werden. Um Neulingen den Einstieg zu erleichtern und sie dazu anzuregen, selbst aktiv zu werden, nutzt Pinterest einen eigentlich simplen Hack: Neue User, die sich gerade auf der Plattform angemeldet haben, folgen automatisch einer begrenzten Anzahl von Top-Usern und können somit sofort damit beginnen, die Funktionen der Plattform zu erkunden und zu nutzen.
Growth Hack #2: Lohnenswerte Weiterempfehlungen bei Dropbox
Der Hack des beliebten Cloud-Speicherdienstes Dropbox bestand darin, Usern einen größeren Speicherplatz zur Verfügung zu stellen, wenn sie den Dienst im Gegenzug weiterempfehlen. Für Dropbox hat sich dieses Vorgehen mehr als ausgezahlt: Zum Zeitpunkt der Einführung des Hacks wurde das Angebot von rund 100.000 Menschen genutzt, fünfzehn Monate später waren es bereits ganze 4 Millionen User.
Growth Hack #3: Anreiz durch Warteliste bei Mailbox
Mailbox ist eine App, deren Betreiber sich einen wirklich schlauen Hack einfallen ließen. Mit der Veröffentlichung der App erschien ein Video, das viral ging und viele interessierte User auf die zugehörige Website lockte. Dort erfuhren die Besucher dann, welchen Rang sie bei sofortiger Eintragung auf der Warteliste für die App einnahmen. Im Zeitraum von nur sechs Wochen füllte sich die Warteliste mit über einer Million Einträgen.
Growth Hack #4: Twitter und die Uservorschläge
Auch Twitter dürfte Ihnen nicht fremd sein. Um die User zu mehr Aktivität anzutreiben, nutzte das Unternehmen eine Beobachtung: Erst wenn Nutzer minimal 30 anderen Usern folgen, werden sie aktiv. Twitter entschied sich, Nutzer laufend auf User aus ihrer Umgebung, mit denselben Interessen oder demselben Content aufmerksam zu machen. Die Uservorschläge führen dazu, dass die „magische Grenze“ von 30 verfolgten Accounts deutlich schneller überschritten wird.
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Growth Hack #5: Cross-Posting bei Instagram
Instagram ist heute auf den meisten Smartphones zu finden und hat Facebook, was die Beliebtheit bei den unter 25-Jährigen betrifft, überholt. Dazu gekommen ist es unter anderem durch einen simplen Growth Hack. Das Unternehmen hat erkannt, dass User Vernetzung und Komfort schätzen und in der Folge das Cross-Posting möglich gemacht. Sprich: Möchte man ein Foto auf Instagram posten, kann man die Einstellung treffen, dass das Posting automatisch auch auf Facebook und Twitter landet.
Growth Hack #6: Weiterempfehlungsprämie bei PayPal
Heute ist PayPal nicht mehr wegzudenken, doch auch dieses Unternehmen hat einmal klein angefangen. Zur Einführung des Zahlungsdienstes genügte ein bemerkenswert simpler Growth Hack, um binnen kurzer Zeit Millionen von Menschen zur Registrierung zu bewegen. PayPal bot Usern 10 $ dafür, dass sie einen Neukunden anwerben und der angeworbene Neukunde wurde ebenfalls mit der Prämie willkommen geheißen.
Growth Hack #7: Hotmail und die wegweisende Signatur
Der E-Mail Anbieter Hotmail gewann schon 1998 – zur Einführung von Hotmail und sehr lange vor Growth Hacking ein definierter Begriff war – 12 Millionen Konten durch einen Growth Hack. Jede Mail, die über den Anbieter versandt wurde, wurde automatisch mit einer Signatur versehen. Diese wies lediglich darauf hin, dass die entsprechende Mail mit Hotmail verschickt wurde. Jeder, der eine Mail von einem Hotmail User erhielt, wurde in der Folge auf den Anbieter aufmerksam gemacht – ganz schön clever, oder?
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